Energie aus Feuer und Wasser
 

Bezwinger der Wupper

Vier Generationen Baumeister entstammten der Familie Schmidt: Leopold, Christian, Albert und Arthur Schmidt. Sie prägten im 19. Jahrhundert die Bautätigkeit im Tal der Wupper. Regionale Berühmtheit erlangte vor allem Albert Schmidt (1841 – 1932). Bezwinger der Wupper wurde er genannt. Viele Talsperren im Einzugsgebiet der Wupper gehen auf seine Vorarbeiten, Berechnungen und Ideen zurück. Er machte die Wasserkraft zu einer verlässlichen Energiequelle. Für die Industrie führte er den rheinischen Backsteinbau im Bergischen ein. Christian Schmidt und sein Sohn und Nachfolger Albert Schmidt errichteten alle wichtigen Gebäude der Tuchfabrik in Dahlerau.

 

Die Wasserkraft gab den Anstoß

Wülfing fing mit der Wasserkraft der Buschhämmer im Tal der Wupper die erste Textilproduktion an.

1836 trieb ein von der Wupper gespeistes vier Meter großes mittelschlächtiges Wasserrad die Transmission der Fabrik an.

1854 nutzten Wasserturbinen die Wasserkraft, aber immer noch mit Transmissionen.

Erst 1922 ging die heute noch laufende Zweifach–Francis–Turbine in Betrieb und konnte zusätzlich über einen Drehstrom–Generator elektrischen Strom erzeugen.

Mit neuem Generator erzeugt die Wasserkraft heute noch Strom für das öffentliche Energienetz. Die ca. 800000 kWh pro Jahr reichen für ca. 300 Haushalte. Das bedeutet eine jährlche Ersparnis von rund 400000 kg Kohlendioxyd .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herz der Fabrik

Neben der Wasserkraft diente die Dampfmaschine als zusätzliches Antriebsaggregat. Johann Wülfing & Sohn besaß 1834 eine der ersten Dampfmaschinen im Tal. Ab diesem Zeitpunkt unterstützte sie die immer launische Wasserkraft.

Die noch vorhandene 400 PS starke Zweizylinder–Compound–Dampfmaschine ist 1891 von der Augsburger Maschinenfabrik (MAN) geliefert worden. Mit ihrem Schwungraddurchmesser von fast sechs Metern gilt sie als größte noch existierende Dampfmaschine des Bergischen Landes.

Der von dem Lenneper Baumeister Albert Schmidt aufwendig ausgestattete Maschinenraum bildete den Rahmen für das Herz der Fabrik. Größe und Schönheit von Raum und Maschine demonstrierten Macht und Bedeutung. Beim Anblick der voll restaurierten Anlage bekommen noch heute die erstaunten Besucher den Mund nicht mehr zu.

Die Maschinisten der Energiezentrale gehörten zu den wichtigsten Arbeitskräften. Denn ohne Dampfmaschine und Wasserkraft lief im Betrieb gar nichts.

Auf lange Sicht galt die Dampfmaschine jedoch als Auslaufmodell, doch zunächst wurden mit ihrer Antriebskraft auch andere Energieformen erschlossen. Ab 1949 ersetzte eine Dampfturbine schließlich die Dampfmaschine, die bis 1961 noch als Reserve diente.

 

Vierkantseile, Wellen, Seil– und Riemenscheiben

Der Antrieb der Maschinen geschah über die Transmission, ein kompliziertes System von Wellen, Seilscheiben und Riemen.

Die verschiedenen Antriebsaggrate (um 1900 drei Dampfmaschinen und zwei Wasserturbinen) bewegten über armdicke Hanfseile die gußeisernen Scheiben auf den Wellen. Lederriemen auf kleineren Riemenscheiben führten zu jeder Textilmaschine.

Ab 1900 traten Elektromotoren an die Stelle der Transmission. Die Umstellung auf moderne Antriebssysteme hielt jedoch noch bis in die 1960er Jahre an

In unseren Tagen zeugen Durchbrüche für die Wellen in den gußeisernen Säulen der Hallen und riesige Befestigungsanker für die Transmissionslager an den Gebäudewänden noch von dieser historischen Antriebsart.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es werde Licht

Ab 1890 lieferten Gleichstrom-Dynamos elektrischen Strom für die Beleuchtung.

Ab 1902 produzierte ein neuer 140 kW starker Generator im Maschinenhaus Drehstrom. Unter der Regie der „Johann Wülfing & Sohn Elektrizitätswerke GmbH“ für das allgemeine Stromnetz des Landkreises Lennep, ab 1911 nur noch für die Firma.

Bis 1996 stellte Wülfing ein Drittel des benötigten Stroms selbst her.

 

Schlußwort

Dampfmaschine und Generator sind voll funktionsfähig.

An Energie–Thementagen werden sie in Betrieb demonstriert.

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